Mittelstand: Die Nachfolgekrise spitzt sich zu

Der Generationenwechsel im Mittelstand wird zur wirtschaftlichen Zitterpartie. Immer mehr Unternehmerinnen und Unternehmer wollen ihren Betrieb abgeben, doch geeignete Nachfolger fehlen. Der DIHK-Report 2025 zeigt: Es droht eine massive Lücke mit fatalen Folgen für Regionen, Branchen und die Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Deutschland.

Hochgerechnet könnten innerhalb der nächsten zehn Jahre bis zu 250.000 Betriebe wegbrechen, darunter auch Tausende wirtschaftlich gesunde Unternehmen. Mehr als ein Viertel der Altinhaberinnen und Altinhaber zieht bereits eine vollständige Schließung in Betracht, zeigt der DIHK-Report „Unternehmensnachfolge 2025“.

Branchen unter Druck

Besonders angespannt ist die Lage im Gastgewerbe, im Einzelhandel und im Verkehrsgewerbe. In diesen Branchen kommen auf einen potenziellen Nachfolger rechnerisch mehr als drei beziehungsweise vier angebotene Betriebe, bei Dienstleistern und in der IT-Branche immerhin noch zwei. Die Folgen reichen oft deutlich über die betroffenen Unternehmen hinaus. Vielerorts stehen Geschäfte leer, Innenstädte verlieren an Attraktivität und regionale Versorgungsstrukturen brechen weg. Das hat negative Auswirkungen auf die Standortqualität ganzer Regionen: Wenn etwa ein Gasthof auf dem Land schließt, geht nicht nur ein wirtschaftlicher Akteur verloren, sondern auch ein sozialer Treffpunkt für die Gemeinde.

Demografie, Bürokratie und Krisen schrecken ab

Allein demografisch bedingt steigt die Zahl der Unternehmerinnen und Unternehmer, die ihre Nachfolge regeln wollen. Doch die Bevölkerungsentwicklung allein erklärt nicht die zunehmenden Probleme beim Generationenwechsel. Seit 2019 hat sich die Lücke zwischen übergabebereiten Unternehmen und Nachfolgeinteressierten in den IHK-Beratungen nahezu verdoppelt. Mehr als 50.000 Rückmeldungen aus dem IHK-Service zur Unternehmensnachfolge zeigen: Die andauernde Rezession, wirtschaftliche Unsicherheit, gestiegene Energie- und Personalkosten, der Fachkräftemangel und die in vielen Teilen überbordende Bürokratie dämpfen die Bereitschaft, sich langfristig unternehmerisch zu engagieren. Selbst viele qualifizierte Fachkräfte entscheiden sich oft gegen eine Selbstständigkeit. Für ein sicheres Angestelltenverhältnis können sie in Zeiten des Personalmangels häufig gute Konditionen aushandeln.

Hinweis: Unternehmen, die ihre Nachfolge frühzeitig vorbereiten, haben deutlich bessere Chancen auf eine erfolgreiche Übergabe. Wer sich rechtzeitig mit bürokratischen Hürden, rechtlichen Rahmenbedingungen und der Auswahl eines geeigneten Nachfolgers beschäftigt, reduziert das Risiko einer Schließung erheblich. Gerne unterstützen auch wir Sie hierbei!

Ansprechpartner

Haben Sie Fragen oder benötigen Sie Unterstützung?

Wenden Sie sich gerne an Ihren lokalen Ansprechpartner oder nehmen Sie Kontakt mit uns auf. Unsere Kolleginnen und Kollegen helfen Ihnen bei allen auftretenden Fragen weiter.