ESMA-Prüfungsschwerpunkte 2025 veröffentlicht
Diese Fokusthemen gelten europaweit in Abstimmung mit den nationalen Aufsichtsbehörden (etwa der BaFin in Deutschland) und sollten von kapitalmarktorientierten Unternehmen und deren Abschlussprüfern intensiv berücksichtigt werden. Im Mittelpunkt stehen dabei die Finanzberichterstattung nach IFRS, die Nachhaltigkeitsberichterstattung nach ESRS sowie die digitale Berichterstattung im ESEF-Format.
IFRS-Schwerpunkte
Zwei zentrale Themen bestimmen die IFRS-Prüfungsschwerpunkte: geopolitische Risiken und Unsicherheiten sowie die Segmentberichterstattung. Die ESMA betont, dass geopolitische Spannungen erhebliche Auswirkungen auf die Finanzberichterstattung haben können. Im Fokus stehen mögliche Wertminderungen nichtfinanzieller Vermögenswerte, Änderungen bei der Umsatzrealisierung, die Realisierbarkeit latenter Steuern sowie Neubewertungen von Rückstellungen und Liquiditätsrisiken. Auch Annahmen zur Unternehmensfortführung, Sensitivitätsanalysen und die Einhaltung von Covenants sind kritisch zu prüfen. Gefordert werden klare, detaillierte und unternehmensspezifische Angaben, die die tatsächlichen Verhältnisse widerspiegeln.
Beim Thema Segmentberichterstattung liegt der Schwerpunkt auf der korrekten Identifikation und Aggregation von Geschäftssegmenten. Die vom Management genutzten Steuerungsinformationen müssen mit den veröffentlichten Segmentdaten übereinstimmen. Zudem ist bei einer Zusammenfassung von Segmenten sicherzustellen, dass vergleichbare wirtschaftliche Merkmale vorliegen. Die ESMA erwartet transparente Angaben zu wesentlichen Ertrags- und Aufwandsposten sowie zu konzernweiten Informationen, insbesondere zu geografischen Gebieten und bedeutenden Kunden.
Nachhaltigkeits-/ESRS-Berichterstattung
Auch in der Nachhaltigkeitsberichterstattung setzt ESMA ihre Linie fort. Wie im Vorjahr stehen die Wesentlichkeitsbeurteilung und der Umfang und die Struktur des Nachhaltigkeitsberichts im Mittelpunkt. Das Konzept der doppelten Wesentlichkeit bleibt zentral für die Identifikation relevanter Auswirkungen, Risiken und Chancen. Unternehmen sollen erläutern, wie sie zu ihren Einschätzungen gelangen und welche Kriterien sie dabei anwenden. Zudem betont die ESMA die Bedeutung klarer Berichtsgrenzen, einer konsistenten Gliederung und der Verwendung nachvollziehbarer Verweise. Der Nachhaltigkeitsbericht muss inhaltlich mit anderen Teilen der Unternehmensberichterstattung übereinstimmen.
ESEF & Querverbindungen
Im Bereich der ESEF-Berichterstattung liegt der Fokus 2025 auf häufigen Fehlern bei der Auszeichnung der Kapitalflussrechnung. Zusätzlich verweist die ESMA auf Querverbindungen zwischen finanzieller und nichtfinanzieller Berichterstattung, auf aktuelle IFRS-Entwicklungen – insbesondere IFRS 7, 9 und 18 – sowie auf die konsistente Nutzung alternativer Leistungskennzahlen (APMs).
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