Effektives IT-Architekturmanagement für maximale Cybersicherheit

Cybersicherheit erfordert mehr als nur technische Schutzmaßnahmen: Sie beginnt bei der Architektur der IT-Landschaft. Ein effektives IT-Architekturmanagement bildet die Grundlage für nachhaltige Sicherheitsstrategien in komplexen Systemlandschaften.

Die Auseinandersetzung mit Cybersicherheit ist für Unternehmen unerlässlich, um ihre digitalen Werte (Daten) vor zunehmenden Bedrohungen zu schützen, Betriebsunterbrechungen zu vermeiden und das Vertrauen von Kunden, Partnern und Aufsichtsbehörden langfristig zu sichern. Daher ist es notwendig, sich mit den Grundlagen des IT-Architekturmanagement zu beschäftigen.

Ausgangspunkt: IT-Architekturmanagement

IT-Architekturmanagement befasst sich mit der Planung, Gestaltung und Weiterentwicklung der IT-Architektur eines Unternehmens. Analog zur Architektur im Bauwesen, entsteht auch eine IT-Architektur aus dem Zusammenspiel der Konstruktionselemente (Bausteine), wobei die Bausteine in der IT die eingesetzten IT-Produkte sind. Genau diese IT-Produkte sind es, die die Cybersicherheit einer IT-Architektur gefährden können, denn sie sind der Träger der möglichen Schwachstellen.

Ein systematisches IT-Architekturmanagement ist daher ein entscheidender Faktor für die Stärkung der Cybersicherheit in Organisationen. Es definiert Bebauungspläne und schafft eine Übersicht über komplexe IT-Landschaften und ermöglicht damit eine ganzheitliche Betrachtung sicherheitsrelevanter Aspekte. Es übernimmt eine zentrale Rolle in Unternehmen, da es sicherstellt, dass die verschiedenen IT-Systeme reibungslos, effizient und sicher zusammenarbeiten. Damit trägt es maßgeblich zur Stabilität und Weiterentwicklung der gesamten IT-Landschaft bei. Durch die frühzeitige Einbindung von Risikoanalysen in den Architekturentwicklungsprozess lassen sich potenzielle Schwachstellen identifizieren und geeignete Gegenmaßnahmen ableiten. 

Eine strukturierte und einheitliche Dokumentation ist dabei von zentraler Bedeutung – insbesondere das etablierte ARC42-Rahmenwerk bietet einen praxisbewährten Ansatz, um komplexe Architekturen nachvollziehbar und konsistent zu beschreiben. So wird eine fundierte Basis für sicherheitsorientierte Entscheidungen geschaffen.

Risiko-Analyse als Ausgangspunkt der Cyberresilienz

Eine fundierte Risikoanalyse bildet die Grundlage für eine nachhaltige Cyberresilienz. Die Basis bilden Werkzeuge, die Schwachstellen aus Sicht potenzieller Angreifer identifizieren können und eine externe Bewertung der gesamten nach außen sichtbaren IT-Infrastruktur ermöglichen. Es wird quasi ein digitaler Fußabdruck des Unternehmens erstellt, indem die öffentlich zugänglichen IT-Produkte (Bausteine) hinsichtlich Applikations- und Netzwerksicherheit, Patchmanagement, DNS-Konfiguration, Verschlüsselung, DSGVO-Konformität und möglicher Datenpannen analysiert werden. Die Ergebnisse werden in einem verständlichen Report zusammengefasst und als IT-Sicherheits-Score (KPI) dargestellt, der auf einem internen Algorithmus basiert und die Schwere der gefundenen Risiken quantifiziert. So liefern diese Werkzeuge eine transparente Grundlage für die kontinuierliche Verbesserung der Cybersicherheit.

Grundgerüst ARC42-Rahmenwerk

Das ARC42-Rahmenwerk ist ein bewährtes und pragmatisches Dokumentationsmodell, das IT-Architekturen in verschiedene Sichten strukturiert: Kontext-, Bausteinsicht, Verteilungs- und Laufzeitsicht. Diese Strukturierung fördert die klare Kommunikation und Transparenz der IT-Architektur, was für die Sicherheit und das Verständnis der IT-Landschaft von großer Bedeutung ist.

Umsetzung des IT-Architekturmanagements

Zur Umsetzung eines strukturierten IT-Architekturmanagements wird in vielen Unternehmen ein sogenanntes Architekturboard eingesetzt. Dieses Gremium setzt sich in der Regel aus IT-Architekten, IT-Sicherheitsbeauftragten, Softwareentwicklern, Vertretern der Fachabteilungen und – je nach Bedarf – auch aus Mitgliedern der Geschäftsführung zusammen.

Das Architekturboard übernimmt dabei folgende zentrale Aufgaben:

  1. Technologieentscheidungen: Es entscheidet über den Einsatz von Technologien, Plattformen und IT-Komponenten.
  2. Standardisierung: Es definiert verbindliche Standards und Richtlinien für den Bau von sicheren, einheitlichen IT-Architekturen (Bebauungsplanung).
  3. Risikomanagement: Es erkennt potenzielle Risiken frühzeitig (vor Produktivsetzung), bewertet sie und empfiehlt geeignete Maßnahmen zur Risikominimierung.
  4. Kommunikation & Dokumentation: Es sorgt für klare Absprachen und eine nachvollziehbare Dokumentation aller Architekturentscheidungen und -änderungen.

Durch diese Aufgaben übernimmt das Architekturboard eine wichtige Steuerungs- und Kontrollfunktion (Governance) für das gesamte Unternehmen. Es sorgt dafür, dass die IT-Infrastruktur nicht nur sicher und stabil bleibt, sondern sich auch strategisch und nachhaltig weiterentwickelt – im Einklang mit den Zielen des Unternehmens.

Hinweis: Mit einer systematischen Vorgehensweise zur Verbesserung der IT-Architekturen können Unternehmen eine robuste und sichere IT-Landschaft aufbauen und auch dauerhaft erhalten. Gerne beraten wir Sie hierzu! 

Ansprechpartner

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Ingo Wolf

Group CDIO, Geschäftsführer Nexia Digital & Technology Services

München

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